Unleash the creative human power

Schlagwort: Denken

Fokus und Kontext

Oft fungiere ich als Moderator von Diskussionsgruppen mit Fachkräften, die für unser innovatives Thema gut qualifiziert sind. Mir ist aufgefallen, dass es besonders jüngeren Mitarbeitern oft schwerfällt, sich einem Problem vom Großen zum Kleinen zu nähern. Noch bevor wir den äußeren Rahmen für unsere Aufgabe festgelegt haben, verirren wir uns in Details, die vielleicht gar nicht zum Tragen kommen. Liegt es vielleicht an der Art, wie wir denken? Wir verlieren den Fokus und verlassen damit den aktuellen Kontext. Es fällt uns schwer eine Gesprächsstruktur aufzubauen, an der wir uns gemeinsam entlang hangeln können.

Ist das vielleicht ein allgemeines Problem unserer informationsintensiven, schnelllebigen Zeit? Beschäftigen wir uns mit zu vielen Details und verlieren dadurch den Blick für das Wesentliche?

Denken

Von Daniel Kahneman haben wir gelernt, dass wir mit einem schnellen und einem langsamen Denken ausgestattet sind.

Das unbewusste, schelle Denken ist multitaskingfähig, hat aber eine schlechte Qualität. Dagegen gestattet das langsame bewusste Denken nur einen Gedanken (Fokusdenken), arbeitet aber deutlich besser.

Nehmen wir oft kurze Informationen ohne ausreichenden Kontext und Weiterverarbeitung zu uns, trainieren wir vorwiegend das unbewusste Denken. Versuchen wir den Hintergrund zu einer Nachricht zu recherchieren, nutzen Suchmaschine oder fragen gezielt eine AI, dann wird das bewusste Denken geschult.

Gute Entscheidungsfähigkeit, Konzentration (Fokus) und Kontexterfassung hängen vom bewussten Denken ab.

Ein weiteres Problem beim Verarbeiten von vielen emotionalen Meldungen ist das Überschreiben von schon gelerntem und fundamentalem Wissen. Bedauerlicherweise ist „Social-Media“ dafür konzipiert, den Anwender möglichst beschäftigt zu halten. Es trainiert uns in seine profitable Richtung. Unsere Gedanken, Gefühle und Motivationen werden geformt von leistungsstarken Technologien, die mit uns Geld verdienen wollen.

Rückentwicklung

Da stellt sich die Frage, ob wir uns als Informationsgesellschaft vielleicht zurück entwickeln.

Studien haben gezeigt, dass die Informations-Nutzung stark von der Herkunft der Person und den bereits bestehenden kognitiven Fähigkeiten abhängig ist.

Zurzeit scheint es noch keine konkrete Studie zu geben, die aufzeigt, wieviel Prozent einer Bevölkerung eine versierte Internet-Nutzung betreibt. Meine Vermutung ist, dass sie nur einen kleinen Teil darstellen, worauf auch eine Umfrage hindeutet. Das bedeutet dann ein noch stärkeres Auseinanderdriften unserer Gesellschaft.

Lesson learned

Wie können wir dieser Entwicklung entgegenwirken? Es scheint, als wäre der einzige nachhaltige Weg die integrale Mentalhygiene.

Sie setzt zunächst einen möglichst gesunden Körper voraus z.B. natürliche Umwelt mit reiner Luft, stressarmen Tagesabläufen, gesunder Ernährung, ausreichender Bewegung für ein gut funktionierendes Koronar- und Lymphsystem und einer effektiv arbeitende Skelettmuskulatur.

Aus den Ergebnissen kognitiver Forschung ist der Grundsatz entstanden:

„Aus den Informationen, die man in jedem Augenblick aufnimmt, entsteht die Person, die man in Zukunft sein wird“

Damit wir wieder mehr unser Fokusdenken trainieren, müssen wir darauf achten, dass wir möglichst nur Informationen mit einem persönlichen Nutzwert konsumieren. Sollte sie nützlich sein, aber sich nicht mit bestehendem Wissen verknüpfen lassen, hilft unserem Denktraining die Anreicherung durch Hintergrundinformationen bzw. Kontext.

Im Gegensatz bedeutet es aber auch den Verzicht auf die Dopamin-Kicks durch emotional aufbereitete Nachrichten, Werbung, Videos. Sie verändern unsere Persönlichkeit, verschlingen unsere Lebenszeit und verhindern nachhaltiges Denken für gute persönliche Entscheidungen. Eine Umstellung bedeutet, sich auf einen neuen Tagesablauf einlassen zu müssen (Entzug). Die Fokus-Zeiten (Zeitraum zum Bearbeiten einer einzelnen Aufgabe) sollte möglichst Ablenkungs- und Smartphone- bzw. Internetfrei gestaltet sein.  Für den restlichen Zeitraum könnte man sich auf die persönlich nützlichen Informationsquellen einigen und Zeiten einplanen für den Aufbau von Hintergrund Wissen. Zu jeder Zeit ist eine Medienberieselung zu vermeiden.

Innovationsmanagement

Meine Aufgabe war es bisher Innovationsgruppen zu helfen, selbst organisiert und agil zu werden und zu bleiben. Mittlerweile helfe ich dem Team zusätzlich, sich einen eigenen Rahmen zu entwickeln, um nie das große Ziel aus den Augen zu verlieren und fokussiert zu bleiben.

Mir fallen spontan einige Kriterien ein, nach denen ein neues Produkt zu Beginn abgeklopft werden sollte:

  • Allgemeiner Nutzen und Mehrwert für Menschen (Akzeptanz)
  • Nutzen und Mehrwert für den Kunden (Marktpotential)
  • Transparenter Footprint der Erzeugung (insb. CO2/bzw. Energie)
  • Nachhaltigkeit von verwendeten Materialien, Recyclingfähigkeit
  • Verbesserung eines bestehenden Produktes vs. disruptiver Entwicklung
  • Mechanische, elektrische und digitale Sicherheit
  • Nutzung von Normen und mögliche Zertifizierungen
  • Risiko: Kosten, Preis, Finanzierung

Aus solchen oder ähnlichen zusammengetragenen Punkten entwickeln wir dann eine grafische Übersicht (z.B. Mindmap), an die man die zunehmende Detaillierung der Innovation anknüpfen kann. Dadurch können wir trotz Fokus auf ein Detail den gesamten Kontext immer im Auge behalten.

Innovatives Streiten

Streit

Eine Gruppe von Menschen dazu zu bringen, einen Sachverhalt innovativ zu durchleuchten benötigt keinen Moderatorenkoffer oder ein Methodenfeuerwerk. Meist reicht schon ein innovatives Streiten.

Kompetente Spezialisten sind eigenständig in der Lage die Rahmenbedingungen für ein zu entwickelndes neues Produkt oder eine innovative Dienstleitung selbstständig zu strukturieren. Viele wissenschaftliche Arbeiten seit der Selbstbestimmungstheorie haben die außergewöhnliche Produktivität und Kreativität autonomer Gruppen bestätigt.

Innovationsprozess

Die anschließende Brainstorming-Phase zur Ideenfindung ist schon vom Wesen her regellos und hat keinerlei Einschränkungen.

Die eigentliche Arbeit beginnt bei der Evaluierung. Welche Ideen können zusammengefasst werden, welchen Erfolg könnten welche Realisierungen versprechen.

Für diesen Teil des Innovationsprozesses eignet sich ein Streitgespräch und das funktioniert verblüffender Weise besonders gut. Ein Streit wird hier verstanden als das konstruktive Austragen unterschiedlicher Ansichten zwischen den teilnehmenden Personen.

Im Gegensatz zu einer sachlichen Diskussion sind bei einem Streitgespräch deutlich mehr Emotionen im Spiel. Hier werden Positionen bezogen und verteidigt. Dadurch entsteht eine realitätsnähere Sicht auf denkbare Ergebnisse und das wirkt sich positiv auf die Qualität.

Innovatives Denken

Diskussion

Jeder Mensch verfügt beim Denken über sein individuelles Realitätsmodell. Es hat sich im Laufe des Lebens gebildet durch Erfahrungen mit seiner Umgebung, den Beziehungen zu den umgebenden Menschen und den Ereignissen. Die Intensität der Speicherung und die Verzerrung der Informationen wird bestimmt durch Emotionen.    

Damit hat man zwar eine qualitativ schlechte Informationsbasis (abgesehen von Wissen, dass über 10Th erarbeitet wurde) aber dafür einen eigenständigen Blickwinkel.

Nachdem sich nun die unterschiedlichen Positionen manifestiert haben, sollten die Teilnehmer die jeweils andere Position annehmen und verteidigen. Dadurch kann sich jeder in alle erarbeiteten Positionen versetzen.

Die Teilnehmer wurden vorher instruiert in die kognitionswissenschaftlichen Erkenntnisse bezogen auf unterbewusstes und bewusstes Denken, kognitiven Verzerrungen und bekamen ein Training zu deren Kontrolle.   

Verantwortlich Ansichten äußern

Ein Eindruck eines Menschen in einer Situation bildet sich in den ersten 100ms völlig unbewusst. Daran können wir zwar nichts ändern, doch wir können eine unkontrollierte Äußerung unterdrücken. (Fight the first impression)

Lass den unbewussten Eindruck erst bewusstwerden und finde mindestens zwei gegenteilige Argumente. (Jump to the other side)

Wenn es deutlich wird, dass eine Situation Vorurteile hervorgerufen hat, sollte man sie umgehend mit einem gegenteiligen Bild überschreiben. Dann befinden sich beide Bilder im Arbeitsgedächtnis und die weitere Argumentation ist deutlich sachlicher. Das muss jedoch trainiert werden, sowohl die Erkennung als auch die Überschreibung. (Define your inner focus)

(siehe auch Rationalität hilft Kreativität)

Auch für Teilnehmer einer Innovationsgruppe gilt wie gehabt konzentriert zuhören, andere ausreden lassen, gelassen, respektvoll, so weit möglich sachlich bleiben, nie eine Person angreifen (wenn dann nur die Sache).

Verstehen für alle

Verstehen lernen für alle
Verstehen für alle

Stellen wir uns eine idealisierte Gesellschaft vor, in der nahezu alle erwachsenen Menschen ihre Lebenszeit autonom und eigenverantwortlich ausfüllen können. Sobald es das aktuelle Lebensgeschehen zulässt, beschäftigen sie sich mit motivierenden Aufgaben, die dem Wohle aller dienen.

Es gibt kaum Krankheiten, weil nur gesunde, nährstoffreiche Lebensmittel erzeugt und nachgefragt werden. Es gelangen keinerlei schadhafte Stoffe in die Umwelt, alle haben sauberes Wasser und atmen reine Luft. Menschen leben in komfortablen Domizilen aus biologischen Stoffen umgeben von Natur. Sie schaffen sich ein Heim in dem sie sich wohlfühlen.

Lärmbelästigungen z.B. durch Industrie und Transport sind auf ein Minimum reduziert, nächtliche Lichtquellen werden vermieden und Landwirtschaft wird in Symbiose zur Natur betrieben, deshalb haben sich die Bestände von Pflanzen, wilden Tieren und Insekten erholt.

Bürger gehen respektvoll, aufgeschlossen und vorurteilsfrei miteinander um, sie werden wertgeschätzt. Man sieht keine Probleme sondern nur Herausforderungen, die gemeinsam gelöst werden können.

Wie könnte sich eine Gesellschaft in diese Richtung entwickeln?

Voraussetzungen

Die Fertigkeiten und kognitiven Fähigkeiten von jedem Einzelnen sind das wichtigste Kapital jeder Gesellschaft. Das genannte Szenario ist abhängig von der Art, wie die Mitglieder einer Gesellschaft denken, wie sie komplizierte Zusammenhänge verstehen und bewerten können. Menschen, die verstehen, leben bewusster, gesünder, sind bereit mitzugestalten und lassen sich nicht leicht manipulieren.

Damit sich unsere kognitiven Fähigkeiten an den beschleunigten Wandel und die zunehmende Komplexität unseres Alltags anpassen können, wäre so etwas wie eine hoch individuelle, lebenslange Bildungsbegleitung notwendig.

Hier bietet sich eine moderne digitale Lösung an. Wenn so eine Anwendung sehr unterhaltsam gestaltet ist, macht es aufgrund ihrer spielerischen Form viel Spaß, sie regelmäßig zu benutzen. Das System darf nur belohnen, nicht bestrafen. Jeder kann unsere Welt in seinem eigenen Tempo erforschen und das zu Zeiten, die seinem persönlichen Lebensrhythmus entsprechen.

Die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse aus den Bereichen Lernpsychologie, Didaktik, Pädagogik, Soziologie, Neurologie und künstlicher Intelligenz werden schon längere Zeit in geldbringenden Systemen verarbeitet. Es wird immer wichtiger, sie konsequent und mutig in neue Bildungssysteme einfließen zu lassen. Weil wir alle davon profitieren sollten sie jedem zugänglich gemacht werden.

Beispiel: der Verstehens-Trainer

Aus digitalen Abenteuerspielen könnte eine mögliche Variante eines motivierenden technologischen Konzeptes abgeleitet werden.

WissenMan bewegt sich unter der Obhut eines persönlichen digitalen Begleiters mit Hilfe von Brillen der virtuellen oder erweiterten Realität (VR/AR) durch aufregende künstliche Welten. Durch Lösen von praktischen, alters- und leistungsgerechten Aufgaben innerhalb des Spieles dringt man in neue Bereiche vor und begeistert sich vielleicht auch für Neues. Wissen sammelt und vertieft man also ganz nebenbei.

Der digitale persönliche Coach gestaltet die zukünftigen Erlebniswelten und die Schwierigkeitsgrade angepasst an das Lernverhalten und die verstandenen Inhalte seines Schützlings.

Die angereicherten Kenntnisse könnten vielleicht als Qualifikation gesellschaftlich anerkannt werden.

Verstehen für alle

Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von interessanten Lernspielen, die kostenpflichtig und deshalb auf Vermarktung ausgerichtet sind. Für die Vermittlung von speziellem Grundlagenwissen sind sie noch nicht geeignet.

Wenn das gesellschaftliche Ziel „gute Bildung für alle Bürger“ breite Zustimmung erfahren würde, könnten Ressourcen gebündelt werden.

Die Institution Schule würde mit zunehmender Unterstützung durch digitale individuelle Trainer eine völlig neue Bedeutung bekommen. Sie wäre ein Treffpunkt für Lernende aller Altersstufen. Es würden Einrichtungen wie Labore, Werk- oder Sportstätten zur Verfügung zu gestellt. Hier werden z.B. Arbeitsgemeinschaften, Sportveranstaltungen, philosophische Gesprächsrunden organisiert und durchgeführt. Es gäbe vielleicht zahlreiche ruhige Plätze, an die man sich mit seinem digitalen Coach zurückziehen kann.

Der Beruf des Lehrers würde deutlich abwechslungsreicher, aber auch anspruchsvoller. Er würde wieder einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft bekommen.

Schon heute setzen sich unzählige wissenschaftliche Institute, Vereine und Stiftungen für Bildungsförderung und Chancengleichheit ein. Wenn es gelänge alle Beteiligten für gemeinsame, konkrete technologische Umsetzungen zu gewinnen und die Kräfte zu bündeln, dann ließe sich in kleinen, realistischen Schritten ein kostenloser digitaler Wissenstrainer für alle bereitstellen.

Für unsere gemeinsame Zukunft wäre mehr öffentliche Wahrnehmung für so ein Vorhaben wünschenswert.

Think Big Innovation

think big innovation

Weil sich die Voraussetzungen in der heutigen Zeit grundlegend geändert haben, ist es besonders einfach, Innovationen zu kreieren. Es soll hier nicht auf den gesamten Design Thinking Prozess eingegangen werden, sondern nur auf den wichtigen Aspekt des „Scope“. Damit ist der Umfang der Überlegungen gemeint, die für eine zeitgemäße Innovation durchdacht werden sollten.

Gehen wir von einem idealen Team aus, werden zunächst bei den Team Mitgliedern die Beobachtungsgabe geschärft und die Wahrnehmungsfähigkeit erweitert. Wir leben in einer Zeit der erhöhten Sensibilität bezüglich unserer Lebensumgebung. Jedes neue Produkt sollte extrem umweltfreundlich sein und einen zeitgemäßen Nutzen für den Menschen abbilden.

Problembereich

Die Analyse des Problembereiches ist sowohl aus der Vogelperspektive als auch bis ins kleinste Detail notwendig. Das zu entwickelnde Produkt sollte zunächst nur als Anforderungen definiert werden. War der Bedarf schon vor zehn Jahren vorhanden und ist vielleicht auch noch in zehn Jahren interessant, dann lohnt es sich weiterzumachen. Keine Zeit verschwenden mit „nice to have“ Produkten.

Kann das Ergebnis ein menschliches Grundbedürfnis befriedigen wie z.B. Essen, Gesundheit, Sicherheit, Wohnen, Freunde, Kommunikation, Lernen?

Kann das Produkt mit einem vertretbaren Aufwand CO2 neutral und mit erneuerbaren Energien hergestellt werden? Wie wird es am Ende der Nutzungszeit zurückgegeben und wiederverwendet? Kann man es frei von jeder Art von toxischen Stoffen herstellen oder wie kann man schwer recyclebare Materialien wie z.B.  Kunststoffverbundstoffe vermeiden?

Erst wenn solche und ähnliche Fragestellungen zufriedenstellend beantwortet sind, werden reale oder potentielle Kunden mit in die Problemsuche eingebunden, um möglichst keine Anforderung zu vergessen.

Neutralisieren

Auch bei gut gemischten, interdisziplinären Teams sind die Beteiligten Personen gerade bei der Problem Analyse starken kognitiven Verzerrungen ausgesetzt. Jeder Mensch hat im Laufe seines Lebens mentale Karten als Modell der Realität in seinem Gehirn gespeichert. Sie sind jedoch stark emotional verzerrt und dadurch individuell unterschiedlich gewichtet. Daher betrachtet jedes Individuum dieselbe Sache aus einem leicht anderen Blickwinkel. Genau das ist aber auch die Stärke bei kreativen Tätigkeiten, denn die späteren Abnehmer haben ebenfalls abweichende Sichtweisen.

Zur Neutralisierung einer Vorstellung und Erweiterung des Blickwinkels der gesamten Gruppe eignet sich der Perspektivwechsel. Jeder Einzelne versucht sein Sicht in Bezug auf das Problem so eindringlich zu schildern, dass sich jeder andere im Team genau in ihre oder seine Lage versetzen kann. Am Ende verfügt jedes einzelne Mitglied über eine deutlich bessere Beurteilungsfähigkeit und öffnet so seinen eigenen Horizont.

Innovation

Lösungsraum

Es mag sein, dass es aus Wettbewerbsgründen nicht sinnvoll ist, ein absolut perfektes Produkt zu entwickeln. Doch es empfiehlt sich bei den ersten Überlegungen davon auszugehen und das maximale Ziel anzustreben. Wer sich mit reduzierten Visionen zufrieden gibt, bekommt reduzierte Lösungen. Sollten sich dann später bei der Detailumsetzung technologische Umstände ergeben, die eine Abschwächung der ursprünglichen Vorstellung erforderlich machen, ist das immer noch früh genug.

In einem selbst organisierten, interdisziplinären Team werden unzählige Wege zu einem möglichen Ziel ausgelotet, um sie dann in einem Wettbewerb gegeneinander antreten zu lassen. Mit Hilfe einer Bewertungsmatrix ergeben sich zwei bis drei Gewinner. Sie sollten sich von der erreichten Punktzahl deutlich von den anderen Kandidaten abgrenzen. Von ihnen werden dann Prototypen entwickelt und zusammen mit Kunden bewerten und verfeinert. Nach einer erneuten Bewertung wird die beste Variante zu einem Vorserien Produkt weiterentwickelt. Die Arbeit des Innovationsteam ist damit für dieses zugrunde liegende Problem beendet.

Denken lernen

Thinking

Vor wenigen Jahren bekamen wir einen Auftrag für eine hoch komplexe technische Software. Wie üblich werden für solche mehrjährigen Projekte unterschiedliche Experten angeheuert. Sie sollten idealerweise als Team zusammen wachsen und sich schrittweise einem zufriedenstellenden Ergebnis nähern.

Wir hatten das Glück, Menschen zu rekrutieren, die aus unterschiedlichen Kulturen (Asien, Afrika, Europa) stammten, sehr unterschiedliche Charaktere und Fähigkeiten besaßen aber auch unterschiedliche Geschlechter hatten. Vorab sei verraten, dass sowohl die Projektarbeit hoch produktiv war als auch das spätere Produkt ein großer Erfolg wurde. Wie kann es gelingen, bei einer so bunt gemischten Gruppe die Potentiale der Einzelnen zu entfalten und ein herausragendes, gemeinsames Ziel zu erreichen?

Eine Anzahl von Personen, die zum ersten Mal aufeinander trifft, benötigt etwas Zeit, um sich kennen zu lernen, sich auf die unterschiedlichen Charaktere einzustellen. Wir benutzen dafür gewöhnlich die Zielsetzung des Projektes. Jedes Team-Member skizziert zunächst schriftlich auf mehreren Moderationskarten, wie die Zielsetzung verstanden wurde und welche Vorgehensweise zur Realisierung für sinnvoll gehalten wird. Die Ergebnisse werden der Reihe nach vorgestellt und sichtbar aufgehängt. Vielleicht lassen sich Themen strukturieren oder zusammenfassen, dazu können die Karten einfach umgehängt werden. Die entstandene visuelle Konstruktion ist dann die Grundlage für eine erste lockere Diskussion. Die Art und Weise, wie bei der Diskussion miteinander umgegangen wird, lässt Rückschlüsse zu auf Unterschiede in Wahrnehmung, Denken oder Kommunikation.

Deshalb versuchen wir die Kenntnisse darüber anzugleichen, bevor wir mit der eigentlichen Aufgabe beginnen. Das hat sich bei vorhergehenden Projekten als sehr hilfreich erwiesen. Wer verstanden hat, wie verzerrt wir Menschen die Realität mit unserem Denkapparat wahrnehmen, kann schnell lernen sich auf die erstaunlich nützlichen Funktionalitäten zu konzentrieren. Denn ein Projektergebnis entsteht immer aus den Denkleistungen von mehreren Personen, es geht darum das maximale kognitive Potential aller Beteiligten freizusetzen!

Wahrnehmen

Wahrnehmung

Im ersten Schritt ist es wichtig, die eigene Wahrnehmung zu verstehen. Darauf baut unsere gesamte Erfahrung auf und beeinflusst jede Entscheidung. Bei der Projektarbeit versuchen wir, die Wahrnehmung jedes Einzelnen zu erweitern. Wenn man sich seiner Sinne mehr bewusst wird und versucht seine Aufmerksamkeit zu erweitern, öffnet man sein persönliches „Modell der Realität“ für neue Eindrücke und Gedanken.

Wie Studien z.B. von Carol Dweck gezeigt haben, sind innovative Ideen nur mit einer offenen Einstellung, einem „Open Mind“ oder „Growth Mind-Set“ möglich!

Hinweis: Wenn die Brauchbarkeit des Modells in unserem Kopf von den hineingestopften sensorischen Informationen abhängig ist, lässt sie sich mit Praktizieren von Mental-Hygiene verbessern. Man lernt emotionale Nachrichten zu unterdrücken und nützliches Wissen anzureichern.

Wie funktioniert Denken

Denken

In unserem Leben dreht sich alles um die Art wie wir denken. Zuständig dafür ist unser Gehirn, das Organ mit dem größten Energiebedarf. Es bestimmt, wer man ist.

Obwohl sich das Gehirn mit jeder neuen Information verändert, vermittelt es den Anschein, man hätte ein dauerhaftes „Ich“, eine Persönlichkeit.

Das menschliche Gehirn ist das Komplexeste was wir in unserem gesamten Universum kennen, deshalb ist es so einzigartig und so wichtig.

Alle Erfahrungen, die man von seiner Geburt bis heute über seine Sinne wie Sehen, Hören, Schmecken, Riechen und Tasten erlebt hat, bilden ein einzigartiges Geflecht von Speicherstellen und Verbindungen. Für einen kombinierten Sinneseindruck gilt: je höher der emotionale Reiz oder die Ähnlichkeit und Aktualität zu vorangegangenen Informationen, umso mehr werden die Verbindungswege zwischen den Neuronen verstärkt und die Schwellenwerte der Neuronen verfeinert.

Die elektrischen Impulse unserer einzelnen Sinne gelangen zunächst in dafür spezialisierte Areale des Gehirns und werden dort bewertet. Der größte Teil der Informationen wird als nicht relevant herausgefiltert, der Rest wird vor verarbeitet und weitergeleitet. Sie werden mit dem bereits vorhandenen Modell der Realität verglichen, emotional gewichtet und zu einem Gesamtbild zusammengefügt.

Mit diesen Erkenntnissen versucht unser Gehirn jeweils den nächsten Augenblick vorherzusagen. Das Modell der eigenen Realität besteht vorwiegend aus Objekten bzw. Subjekten und Beziehungen zwischen ihnen. Sie sind aus evolutionären Gründen so gewichtet, dass sie uns das Überleben sichern. Das alles läuft meistens unbewusst ab, doch hin und wieder wird uns diese simulierte Zukunft bewusst.

Unsere mentalen Prozesse bestehen aus Wahrnehmung, Gedächtnis und Emotionen, die sich permanent gegenseitig beeinflussen. Daraus entsteht im Laufe des Lebens eine ganz individuelle Vorstellung der Realität, eine Art Modell auch von sich selbst.

Unterbewusstsein

UnterbewusstseinDer überwiegende Teil des täglichen Denkens ist stark verzerrt und findet unbewusst aber sehr schnell und energiesparend statt. Synchron feuernde Netze bahnen sich blitzschnell ihren Weg, daraus besteht etwa 90% des Gehirns. Auch alle Impulse, die ins Bewusstsein gelangen, stammen zunächst aus dem Unterbewusstsein. Aufgrund der starken emotionalen Beeinflussung wird es als „Hot System“ bezeichnet und Daniel Kahneman nennt es System 1.

Das was uns zuerst im Kopf herumgeht, entspringt unserer kleinen emotional gewichteten Erfahrungswelt und stimmt nur in sehr kleinen Teilen mit einer neutralen Realität überein. In der frühen Geschichte unserer Vorfahren funktionierte es ganz gut, um sich vor Raubtieren zu schützen oder Nahrung zu suchen. In der heutigen, komplexen Welt ist das „Hot-System“ für aufwendigere Entscheidungen ein äußerst schlechter Ratgeber.

Bewusstsein

BewusstseinSinneswahrnehmungen oder unbewusste Denkimpulse, die nicht herausgefiltert wurden und nicht schon unbewusst zu einer Reaktion des Körpers geführt haben, landen für gewöhnlich im präfrontalen Kortex. In diesem Bereich des Gehirns entsteht Bewusstsein. Hier finden Vergleichs- Berechnungs- und Bewertungsleistungen, situationsangemessene Handlungssteuerung oder Regulation emotionaler Prozesse statt. Aufgrund der rationalen Arbeitsweise wird es als „Cool System“ bezeichnet und Daniel Kahneman nennt es System 2.

Für diese Leistungen sind viele iterative Prozesse notwendig, die viel Zeit und deutlich mehr Energie benötigen, als das Unterbewusstsein. Die Nutzung kostet immer eine Anstrengung. Doch bei gutem Training dieses Bereiches und ausreichendem Grundwissen bekommt man dafür aber eine deutlich bessere Entscheidungsqualität, besonders bei komplizierten Problemen.

Eigener Wille

In unzähligen Experimenten wurde gezeigt, dass wir der Illusion eines freien Willens unterliegen. Spontane Ideen oder emotionale Reaktionen entstehen völlig unbewusst. Doch mit Hilfe eines trainierten Bewusstseins, dem System 2, haben wir durchaus die Möglichkeit, diese unbewussten Impulse zu kontrollieren.

Der moderne Mensch

modern humanWir sind noch nicht der moderne Mensch, den uns unser Bewusstsein glauben lässt, wir sind nicht mal nah dran. Doch wir haben aufgrund der unglaublichen Plastizität unseres Gehirns das Potential dazu. Vielleicht gelingt es uns in der Zukunft es ausschöpfen?

Was nutzt das Wissen über unsere Gedanken?

Fragt man einen Leistungssportler, wie er es schafft, sich ständig zu verbessern, so lautet die Antwort: länger und gezielter trainieren! Das überrascht wenig. Fragt man jedoch einen intellektuellen Menschen, wie er es schafft, sein Leben ständig zu verbessern, so erscheint die Antwort für viele unerwartet: länger, gezielter lernen! Lernen ist die Aufnahme von Wissen durch Verknüpfung von Neuem mit Bestehendem. Daraus entwickelt sich das Verstehen. Wer viel versteht, trifft gute Entscheidungen. Daraus wachsen erfolgreiche Handlungen, die schließlich die Übernahme von Verantwortung ermöglichen. Das „Cool System“ lässt sich durch Aufnahme von Wissen trainieren wie eine Muskel.

Wer damit begonnen hat sein Bewusstsein zu schärfen, kann sein emotional verzerrtes Unterbewusstsein besser kontrollieren. Das steigert bei der Projektarbeit die Qualität des Zuhörens und fachlicher Äußerungen.

In diese Richtung geschulte, selbst organisierte Teams setzen üblicherweise Entscheidungswerkzeuge ein, um Verzerrungen weitestgehend zu neutralisieren. Sie dokumentieren Sachverhalte, die im Konsens festgelegt wurden. Daraus entsteht ein nachvollziehbarer Projektverlauf der jederzeit von allen Stakeholdern eingesehen werden kann. 

Mental-Hygiene

Social Media

An einem regnerischen Vormittag auf dem Gang meiner Hochschule lief ein Student, der auf sein Smartphone starrte, in mich hinein. Natürlich entschuldigte er sich bei mir und es wäre nicht weiter erwähnenswert. Doch mich hatte dieses wahrnehmungsblinde fixieren auf diese kleine flimmernde Oberfläche interessiert. Deshalb wollte ich von ihm wissen, welche Ablenkung so fesseln war. Es war ein Video von einer lustigen Belanglosigkeit. Darüber kamen wir ins Gespräch und plötzlich versammelten sich weitere Studenten um uns herum und beteiligten sich an der Diskussion.

Ich hatte die Frage aufgeworfen, ob es abgesehen von unserem Zusammenstoß noch weitere Konsequenzen haben könnte, wenn man sich häufig solche kurze Spaßmomente gönnte oder höchst emotionale Nachrichten konsumiert? Viele Studenten konnten sich keinerlei Folgen vorstellen. Sie wurden aber neugierig, als ich zu verstehen gab, dass es eine Auswirkung auf ihren Studienabschluss und ihr zukünftiges Leben geben würde. Weil nicht viel Zeit zur Verfügung stand, bot ich spontan eine Informationsrunde für Interessierte am Nachmittag an.

Der Raum, den ich ausgesucht hatte, war zum Bersten gefüllt, als ich ihn zum vereinbarten Zeitpunkt betrat. Verwirrt nahm ich an, dass er schon belegt war. Doch irgendwie hatte sich unser Meinungsaustausch herumgesprochen und sie waren gespannt auf die versprochene Aufklärung und hofften natürlich auch auf Provokationen und Kontroversen.

Was man vorher wissen sollte

Thinking

Die Evolution hat die Speicherung von Informationen im Gehirn mit der Gefühlswahrnehmung gekoppelt. Vor allem negative Erfahrungen waren überlebenswichtig. Deshalb werden Eindrücke intensiver gespeichert, wenn man sich in einer sehr gefühlsbetonten Stimmung befindet. In unserer heutigen Welt überwiegen die emotionalen und negativen Informationen. Sie lösen den Ausstoß von Glückshormonen aus, den sogenannten Dopamin-Kicks. Dadurch lassen sie sich besser verkaufen. Doch die meisten Nachrichten sind für uns nutzlos. Es ist wichtig geworden, sich dagegen zu schützen.

Aus den Informationen, die man in jedem Augenblick aufnimmt, entsteht die Person, die man in Zukunft sein wird. Deshalb ist es wichtig, dass man lernt, unwichtige Informationen zu unterdrücken und nur das Nützliche zuzulassen.

Nach einem Hinweis auf die körperliche Leistungsfähigkeit als Voraussetzung für mentale Prozesse folgte ein Exkurs über die Art, wie wir Denken. Man benötigt die Kenntnisse der Funktionsweisen des Gehirns, um die Notwendigkeit und den Nutzen von Gedankenpflege zu verstehen.

Natürlich darf das Wissen über unsere Superkraft, die „Imagination“ nicht fehlen. Mit ihr ist es möglich, nur durch Konzentration seine Zukunft zu gestalten.

Der ausreichende Schutz von mentalen Fähigkeiten beginnt mit der Erweiterung unserer Wahrnehmung und Stärkung der Willenskraft.

Maßnahmen zur Erweiterung der Wahrnehmung

Wahrnehmung

Jeden Tag verändern sich Kleinigkeiten auf dem Weg zur Arbeit. Wenn man versucht, diese Veränderungen zu entdecken, ist es eine gute Übung für seine Wahrnehmung und das Erinnerungsvermögen ist.

Geht man einen Weg nur selten oder zum ersten Mal, könnte man am Ziel kurz innehalten und die Strecke aus dem Gedächtnis Revue passieren zu lassen. Wenn man sich das angewöhnt wird man unterwegs schon versuchen, sich Dinge einzuprägen.

Eine aufmerksame Wanderung durch die Natur lässt die vielen kleinen Wunder neu entdecken. Insekten buhlen um Blüten, die ihren saisonalen Duft versprühen. Schimmernde Käfer laufen durch das Gras und Wolken breiten sich in seltsamen Formationen darüber aus. Ein warmer Sommerwind, der durch die Haare streift, lässt uns Menschen die Energie der Sonne spüren und wohltuende Erinnerungen hervorrufen.

Willenskraft stärken

Willenskraft

Um die positiven Aspekte in sein Leben integrieren zu können ist Willenskraft und emotionale Kontrolle erforderlich.

Eine große Hürde stellt psychologischer Stress dar. Man kann keine klaren Gedanken mehr fassen, sich nicht konzentrieren. Die Gründe müssen hinterfragt werden und die Ursachen beseitigt werden, sonst führt er zu biologischem Stress und schadet nicht nur dem Geist sondern auch dem Körper. Eine wissenschaftlich erwiesenermaßen wirksame Methode zur Reduzierung des Stress ist die Meditation.

Die vielen kleinen Belohn-Systeme, wie Nahrung, Unterhaltung, Nachrichten oder Sex sollten nach Angemessenheit, Nutzen und Schaden bewerten. Überzogene oder schädliche Versuchungen im Alltagsleben gilt es zu entfernen.

Wenn man nach dem Sinn aller Tätigkeiten seines Alltagslebens zu fragt, verschafft das einen neuen Blickwinkel und Raum für Veränderung.

Ziele, die man verfolgen möchte, sollten aufgeschrieben werden. Dann kann man sie in kurzfristige, mittelfristige und langfristige Ziele unterteilen. Anschließend macht man sich Notizen, mit welchen Mitteln sie erreicht werden können und setzt dafür eine Deadline.

Manchmal ist es notwendig, Dinge zu tun, die lästig sind. Wer möchte schon gerne Aufräumen, Waschen, Putzen oder einen erforderlichen Bericht schreiben, Messungen auswerten oder ein unangenehmes Gespräch führen? Die Überwindung dazu ist ein hervorragendes Training für Willensstärke.

„Zuhören“ ist ein guter Sparringspartner. Folgt man einem Gespräch, verspürt man häufig unbewusst den Drang, sofort etwas dazu einzuwenden. Das kann mit vorher eingeübten tiefen Atemzügen unterdrückt werden. Diese kurze Zeitspanne reicht aus, um die Worte ins Bewusstsein zu holen und kurz darüber nachzudenken. Danach kann der spontane Einwand unterdrückt und die Entgegnung für den geeigneten Augenblick wohlgeformt vorbereitet werden.

Mentalhygiene praktizieren

Mental Hygiene

Um etwas Ordnung in seine Gedankenwelt zu bekommen, könnte man seinen Alltag nach unnötigen Informationen oder unsinnigen Ritualen zu durchforsten. Sie zu unterdrücken ist deutlich schwieriger. Ein einmal eingeübtes Verhalten kann nur schwer zu geändert werden, weil es in einen unzugänglichen Bereich des Unterbewusstseins verankert wird. Der beste Weg ist das Überschreiben durch eine andere, aber nützliche, Aktion.

Digitale Nachrichten oder E-Mails sollte man nie sofort lesen. Abrufen erst zu selbst festlegten Zeitpunkten, z.B. nach dem Frühstück, Mittagessen etc.. Manchmal macht man instinktiv eine Denkpause und füllt sie unbewusst mit der Aufnahme von emotionalen Nachrichten aus dem Internet. Stattdessen eignet sich die mentale Unterbrechungen besser zum Durchstöbern von  interessanten Wissensforen wie Spektrum, Knowridge oder Sciencedaily.

Bevor man sich von einer neuen Serie eines Streaming-Dienstes die Gehirnarbeit abnehmen lässt, wäre alternativ eine nützliche Doku gleichzeitig ein unterhaltsames Training für sein Gedächtnis.

Das Gehirn verhält sich wie eine Muskel. Es will gefordert werden, damit es sich immer weiter qualitativ verfeinert und dadurch leistungsstärker wird. Aktive Beschäftigungen sind passiven immer vorzuziehen.

Vielleicht versucht man ein Musikinstrument selbst zu spielen anstatt Musik nur zu hören oder Sport selbst zu treiben nicht nur zusehen. In beiden Fällen stellt es sowohl einen kognitiven als auch psychomotorischen Reiz dar. Weil es andere und unterschiedliche Bereiche fordert, entspannt und trainiert es das Gehirn zugleich.

Durch lesen eines spannenden Buches verbessert sich die Konzentrationsfähigkeit. Zusätzlich wird die Fantasie angeregt, Imagination trainiert und die Wahrnehmung erweitert.

Oder wie wäre das Philosophieren mit Freunden über spannende Themen? Das kann viel Spaß machen, hat eine soziale Komponente und gehört zu den Wohlfühl-Zonen des Lebens.

Mit etwas Zeit, um darüber nachzudenken, findet jeder sicher eine Vielzahl von zusätzlichen Möglichkeiten mehr Qualität in seine persönlichen Gedanken zu bekommen. Dadurch wird man zu einem besseren Menschen!

Ein neuer Weg des Arbeitens

Team

Das Team organisiert sich selbst

Mittlerweile wurde durch viele Studien nachgewiesen, dass selbst organisiert arbeitende Gruppen deutlich kreativer, problemorientierter, kritischer und produktiver sind als lose gekoppelte Fachabteilungen in klassischen, hierarchischen Strukturen. Diese Teams entwickeln ein holistisches Verständnis für die Technologie und die Produkte, die sie entwerfen..

Die Gründe dafür leuchten irgendwie auch ein. Interdisziplinäre Teams können ein Produkt integral betrachten. Die Zielsetzungen sind durch eine offene, klare Kommunikation und regelmäßigen Kundenkontakt stets transparent. Flache oder fehlende Hierarchien ermöglichen ausreichende Kompetenz um schnell auf Änderungen reagieren zu können. Außerdem ist die Entscheidungsqualität von Vielen besser als die von Einzelnen.

Doch wertschöpferische Vorteile stellen sich erst ein, wenn sich die Denk- und Handlungslogik aller Beteiligten darauf eingestellt hat. Damit ein Team in Flow kommen kann, sind einige grundsätzliche Voraussetzungen erforderlich.

Motivierende Ziele, Sinnhaftigkeit

Für jeden Menschen gibt es Anliegen und Ziele, für die er sich engagieren kann. Dafür ist er bereit, Anstrengung und Zeit zu investieren. Deshalb müssen Projektinhalte so gestaltet werden, dass sich Interessierte finden und dafür motivieren lassen.

Arbeiten, die niemand ausführen möchte, sollten eliminiert oder automatisiert werden. Das funktioniert immer, wenn man den Blickwinkel nur ausreichend erweitert!

Qualifikation, Verstehbarkeit

In gut funktionierenden Gruppen sind die Grundqualifikationen ähnlich. Zum Beispiel befinden sich in heutigen Entwicklungs-Teams vorwiegend Personen aus dem akademischen MINT Umfeld. Sie bringen die Voraussetzung mit, die komplexen, auch fachfremden Zusammenhänge zu durchdringen und zu beherrschen. Bei der fachlichen Ausrichtung der Qualifikation und bei der Leistungsfähigkeit ist Vielfalt besser als Gleichmäßigkeit.

Kompetenz, Gestaltbarkeit

Die Möglichkeit und Ressourcen, die gesamten Belange des Teams autonom zu gestalten ist essentiell. Neue Anforderungen aus Hierarchien oder von anderen Teams dürfen nur werden, die Entscheidung der Annahme liegt ausschließlich beim Team.

Soziale Eingebundenheit

Wir wissen aus Forschungen z.B. von Gerald Hüther, dass sozialer Zusammenhalt das wichtigste Mittel zum Abbau von Stress darstellt. Auch wissen wir, das soziale Eingebundenheit eine wichtige Voraussetzung für produktives Arbeiten in Gruppen ist, z.B. von Deci und Ryan. Dagegen demotiviert Konkurrenz und schränkt die Kollaborationsfähigkeit ein, die doch die Stärke eines Teams sein sollte.

Im Laufe seines Aufbaus sollte sich ein Team deshalb als Einheit ausbilden, jedes Team-Member bekommt eine gleichwertige Stimme. Störungen bei diesem Zusammenschluss sollten frühzeitig behoben werden.

Autonomie

Nach Hackman’s Einordnung gibt unterschiedliche Ausprägungen der Autonomie von Gruppen. Die hohe Produktivität ergibt sich jedoch erst ab selbst gestalteten Teams. Die Kompetenz, ggf. Mitglieder aufgrund von Unstimmigkeiten  wieder auszuschließen ist essentiell. Natürlich geht das nur mit dem Konsens des restlichen Teams.

scope of self organized teams

Ausprägungen der Autonomie von selbst organisierten Teams

Transformation der Arbeit

Die Erfolgsquote bei Unternehmenstransformationen liegt lt. McKinsey bei nur 26%. Damit eine gravierende organisatorische Änderung gelingt haben wir zunächst grundlegende Überlegungen zusammengetragen, die sicher zum Erfolg führen.

Transformation

Wichtige Regel

Das Ergebnis der Transformation der Arbeit sollte auf Wachstum ausgerichtet sein, nicht auf Kostenersparnis!

Umfang

Erfolgreiche Bestrebungen sollten letztendlich das gesamte Unternehmen betreffen, sowohl die Führung als auch die ausführenden Bereiche. Aber der Versuch, die Änderungen direkt in einem bestehenden, organisatorischen System einzuführen, würde die Leistungsfähigkeit des Unternehmens substantiell reduzieren. Das gefährdet nicht nur die finanziellen Ziele, auch die Abwicklung bestehender Aufträge könnte leiden.

Deshalb ist ein Pilotprojekt mit einem gut abgrenzbaren Ziel und überschaubaren Ressourcen besser geeignet. Das Projekt sollte örtlich ausgelagert werden und die Teilnahme muss freiwillig sein! Mitarbeiter aus der eigenen Organisation müssen von allen anderen Aufgaben freigestellt werden! 

Je nach Projektart wird nach 4-6 Zyklen (bei Zyklusdauer von ca. 1 Mon.) ein Status-Quo erhoben und entschieden, ob sich der Kurs des Projektes in die gewünschte Richtung entwickelt und sich Erfolge einstellen. Wenn ja kann mit einem weiteren selbst organisierten Team begonnen werden, andernfalls erfolgt Kurskorrektur oder Abbruch.

Das Team

Eine gute Mischung sind in der Sache erfahrene und neue Mitarbeiter. Doch jeder sollte großes Interesse an der Aufgabe haben und deshalb freiwillig dem Team beitreten wollen.

Die Kompetenzen zur Bewältigung der Problemstellung müssen umfassend sein. Soll z.B. eine Maschine entwickelt werden, sollte das Team sowohl die Kunden-Analyse durchführen, in die Lieferantenauswahl eingebunden sein und die spätere Art der Fertigung bestimmen können. Das verlangt nach einem gut qualifizierten, multidisziplinären Team.

Es gibt viele Möglichkeiten, wie solche Gruppen instanziiert werden können. Wir haben uns auf technische Teams spezialisiert.

Erfahrene Ingenieure sind gerne bereit, Änderungen aktiv mit zu gestalten, wenn ihnen die Vorteile einleuchten. Doch Vorsicht, sie mögen keine Spielchen. Der Nutzen von neuen Informationen sollte jederzeit klar zu erkennen sein. Dann macht es einen riesigen Spaß, mitzuerleben, wie sich Menschen mit ihren unterschiedlichen Charakteren langsam zu einem Team formen, sich motivieren und schließlich gemeinsam in den Flow kommen.

Das Ziel

Kreative Arbeit entsteht dann, wenn Menschen klare Ziele und die volle Freiheit haben, sie zu erreichen. Aus diesem Grund ist es wichtig, zur Verfügung stehende, geschützte, ungestörte Zeit zu haben. Genug um wirklich frei denken zu können.

Jeder Neuling in dieser Art zu Arbeiten wird zunächst auf die notwendige Geisteshaltung vorbereitet. Hier wird vermittelt, wie Menschen denken, wie sie sich motivieren, wie sie kommunizieren. Daraus werden Hilfen und Techniken zur Selbstorganisation abgeleitet.

Die erste Aufgabe des neuen Teams ist die Beschreibung des Zieles aus unterschiedlichen Gesichtspunkten. Die Analyse erfolgt aus allen möglichen Blickwinkeln, von den Kundenwünschen über Herstellungsmöglichkeiten zu Umweltbelastung usw.. Jedes Team-Mitglied sollte sich mit der entstandenen Beschreibung identifizieren und Motivation zur Realisierung aufbringen können, andernfalls muss nachgebessert werden. 

Die Erreichung des Gesamtzieles erfolgt in kleinen Schritten. Nach jedem Zeitabschnitt (auch Sprint) entsteht ein Mehrwert für den Kunden.

Arbeiten im Flow

Natürlich gibt es zu Beginn einen Rahmen, in dem sich das Team entwickeln kann und der Unterstützung  für alle organisatorischen Fragen bietet.

Eine gute Teamdynamik entsteht, wenn das Team die Zeiträume und Umgebung für seine Arbeit selbstständig wählen kann. Ob Home-Office, Meeting-Room oder Café sollte es selbst entscheiden können. Das gilt auch für die Ausstattung mit Werkzeugen und Hilfsmitteln.

Wenn sich langsam die Gruppendynamik einstellt, jedes Team-Member eine Stimme hat und geschätzt wird, entsteht zunehmend der Zustand des Flow.

 

Wir freuen uns auf Anregungen und Kommentare.

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