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Kategorie: Wahrnehmung

Think Big Innovation

think big innovation

Weil sich die Voraussetzungen in der heutigen Zeit grundlegend geändert haben, ist es besonders einfach, Innovationen zu kreieren. Es soll hier nicht auf den gesamten Design Thinking Prozess eingegangen werden, sondern nur auf den wichtigen Aspekt des „Scope“. Damit ist der Umfang der Überlegungen gemeint, die für eine zeitgemäße Innovation durchdacht werden sollten.

Gehen wir von einem idealen Team aus, werden zunächst bei den Team Mitgliedern die Beobachtungsgabe geschärft und die Wahrnehmungsfähigkeit erweitert. Wir leben in einer Zeit der erhöhten Sensibilität bezüglich unserer Lebensumgebung. Jedes neue Produkt sollte extrem umweltfreundlich sein und einen zeitgemäßen Nutzen für den Menschen abbilden.

Problembereich

Die Analyse des Problembereiches ist sowohl aus der Vogelperspektive als auch bis ins kleinste Detail notwendig. Das zu entwickelnde Produkt sollte zunächst nur als Anforderungen definiert werden. War der Bedarf schon vor zehn Jahren vorhanden und ist vielleicht auch noch in zehn Jahren interessant, dann lohnt es sich weiterzumachen. Keine Zeit verschwenden mit „nice to have“ Produkten.

Kann das Ergebnis ein menschliches Grundbedürfnis befriedigen wie z.B. Essen, Gesundheit, Sicherheit, Wohnen, Freunde, Kommunikation, Lernen?

Kann das Produkt mit einem vertretbaren Aufwand CO2 neutral und mit erneuerbaren Energien hergestellt werden? Wie wird es am Ende der Nutzungszeit zurückgegeben und wiederverwendet? Kann man es frei von jeder Art von toxischen Stoffen herstellen oder wie kann man schwer recyclebare Materialien wie z.B.  Kunststoffverbundstoffe vermeiden?

Erst wenn solche und ähnliche Fragestellungen zufriedenstellend beantwortet sind, werden reale oder potentielle Kunden mit in die Problemsuche eingebunden, um möglichst keine Anforderung zu vergessen.

Neutralisieren

Auch bei gut gemischten, interdisziplinären Teams sind die Beteiligten Personen gerade bei der Problem Analyse starken kognitiven Verzerrungen ausgesetzt. Jeder Mensch hat im Laufe seines Lebens mentale Karten als Modell der Realität in seinem Gehirn gespeichert. Sie sind jedoch stark emotional verzerrt und dadurch individuell unterschiedlich gewichtet. Daher betrachtet jedes Individuum dieselbe Sache aus einem leicht anderen Blickwinkel. Genau das ist aber auch die Stärke bei kreativen Tätigkeiten, denn die späteren Abnehmer haben ebenfalls abweichende Sichtweisen.

Zur Neutralisierung einer Vorstellung und Erweiterung des Blickwinkels der gesamten Gruppe eignet sich der Perspektivwechsel. Jeder Einzelne versucht sein Sicht in Bezug auf das Problem so eindringlich zu schildern, dass sich jeder andere im Team genau in ihre oder seine Lage versetzen kann. Am Ende verfügt jedes einzelne Mitglied über eine deutlich bessere Beurteilungsfähigkeit und öffnet so seinen eigenen Horizont.

Innovation

Lösungsraum

Es mag sein, dass es aus Wettbewerbsgründen nicht sinnvoll ist, ein absolut perfektes Produkt zu entwickeln. Doch es empfiehlt sich bei den ersten Überlegungen davon auszugehen und das maximale Ziel anzustreben. Wer sich mit reduzierten Visionen zufrieden gibt, bekommt reduzierte Lösungen. Sollten sich dann später bei der Detailumsetzung technologische Umstände ergeben, die eine Abschwächung der ursprünglichen Vorstellung erforderlich machen, ist das immer noch früh genug.

In einem selbst organisierten, interdisziplinären Team werden unzählige Wege zu einem möglichen Ziel ausgelotet, um sie dann in einem Wettbewerb gegeneinander antreten zu lassen. Mit Hilfe einer Bewertungsmatrix ergeben sich zwei bis drei Gewinner. Sie sollten sich von der erreichten Punktzahl deutlich von den anderen Kandidaten abgrenzen. Von ihnen werden dann Prototypen entwickelt und zusammen mit Kunden bewerten und verfeinert. Nach einer erneuten Bewertung wird die beste Variante zu einem Vorserien Produkt weiterentwickelt. Die Arbeit des Innovationsteam ist damit für dieses zugrunde liegende Problem beendet.

Denken lernen

Thinking

Vor wenigen Jahren bekamen wir einen Auftrag für eine hoch komplexe technische Software. Wie üblich werden für solche mehrjährigen Projekte unterschiedliche Experten angeheuert. Sie sollten idealerweise als Team zusammen wachsen und sich schrittweise einem zufriedenstellenden Ergebnis nähern.

Wir hatten das Glück, Menschen zu rekrutieren, die aus unterschiedlichen Kulturen (Asien, Afrika, Europa) stammten, sehr unterschiedliche Charaktere und Fähigkeiten besaßen aber auch unterschiedliche Geschlechter hatten. Vorab sei verraten, dass sowohl die Projektarbeit hoch produktiv war als auch das spätere Produkt ein großer Erfolg wurde. Wie kann es gelingen, bei einer so bunt gemischten Gruppe die Potentiale der Einzelnen zu entfalten und ein herausragendes, gemeinsames Ziel zu erreichen?

Eine Anzahl von Personen, die zum ersten Mal aufeinander trifft, benötigt etwas Zeit, um sich kennen zu lernen, sich auf die unterschiedlichen Charaktere einzustellen. Wir benutzen dafür gewöhnlich die Zielsetzung des Projektes. Jedes Team-Member skizziert zunächst schriftlich auf mehreren Moderationskarten, wie die Zielsetzung verstanden wurde und welche Vorgehensweise zur Realisierung für sinnvoll gehalten wird. Die Ergebnisse werden der Reihe nach vorgestellt und sichtbar aufgehängt. Vielleicht lassen sich Themen strukturieren oder zusammenfassen, dazu können die Karten einfach umgehängt werden. Die entstandene visuelle Konstruktion ist dann die Grundlage für eine erste lockere Diskussion. Die Art und Weise, wie bei der Diskussion miteinander umgegangen wird, lässt Rückschlüsse zu auf Unterschiede in Wahrnehmung, Denken oder Kommunikation.

Deshalb versuchen wir die Kenntnisse darüber anzugleichen, bevor wir mit der eigentlichen Aufgabe beginnen. Das hat sich bei vorhergehenden Projekten als sehr hilfreich erwiesen. Wer verstanden hat, wie verzerrt wir Menschen die Realität mit unserem Denkapparat wahrnehmen, kann schnell lernen sich auf die erstaunlich nützlichen Funktionalitäten zu konzentrieren. Denn ein Projektergebnis entsteht immer aus den Denkleistungen von mehreren Personen, es geht darum das maximale kognitive Potential aller Beteiligten freizusetzen!

Wahrnehmen

Wahrnehmung

Im ersten Schritt ist es wichtig, die eigene Wahrnehmung zu verstehen. Darauf baut unsere gesamte Erfahrung auf und beeinflusst jede Entscheidung. Bei der Projektarbeit versuchen wir, die Wahrnehmung jedes Einzelnen zu erweitern. Wenn man sich seiner Sinne mehr bewusst wird und versucht seine Aufmerksamkeit zu erweitern, öffnet man sein persönliches „Modell der Realität“ für neue Eindrücke und Gedanken.

Wie Studien z.B. von Carol Dweck gezeigt haben, sind innovative Ideen nur mit einer offenen Einstellung, einem „Open Mind“ oder „Growth Mind-Set“ möglich!

Hinweis: Wenn die Brauchbarkeit des Modells in unserem Kopf von den hineingestopften sensorischen Informationen abhängig ist, lässt sie sich mit Praktizieren von Mental-Hygiene verbessern. Man lernt emotionale Nachrichten zu unterdrücken und nützliches Wissen anzureichern.

Wie funktioniert Denken

Denken

In unserem Leben dreht sich alles um die Art wie wir denken. Zuständig dafür ist unser Gehirn, das Organ mit dem größten Energiebedarf. Es bestimmt, wer man ist.

Obwohl sich das Gehirn mit jeder neuen Information verändert, vermittelt es den Anschein, man hätte ein dauerhaftes „Ich“, eine Persönlichkeit.

Das menschliche Gehirn ist das Komplexeste was wir in unserem gesamten Universum kennen, deshalb ist es so einzigartig und so wichtig.

Alle Erfahrungen, die man von seiner Geburt bis heute über seine Sinne wie Sehen, Hören, Schmecken, Riechen und Tasten erlebt hat, bilden ein einzigartiges Geflecht von Speicherstellen und Verbindungen. Für einen kombinierten Sinneseindruck gilt: je höher der emotionale Reiz oder die Ähnlichkeit und Aktualität zu vorangegangenen Informationen, umso mehr werden die Verbindungswege zwischen den Neuronen verstärkt und die Schwellenwerte der Neuronen verfeinert.

Die elektrischen Impulse unserer einzelnen Sinne gelangen zunächst in dafür spezialisierte Areale des Gehirns und werden dort bewertet. Der größte Teil der Informationen wird als nicht relevant herausgefiltert, der Rest wird vor verarbeitet und weitergeleitet. Sie werden mit dem bereits vorhandenen Modell der Realität verglichen, emotional gewichtet und zu einem Gesamtbild zusammengefügt.

Mit diesen Erkenntnissen versucht unser Gehirn jeweils den nächsten Augenblick vorherzusagen. Das Modell der eigenen Realität besteht vorwiegend aus Objekten bzw. Subjekten und Beziehungen zwischen ihnen. Sie sind aus evolutionären Gründen so gewichtet, dass sie uns das Überleben sichern. Das alles läuft meistens unbewusst ab, doch hin und wieder wird uns diese simulierte Zukunft bewusst.

Unsere mentalen Prozesse bestehen aus Wahrnehmung, Gedächtnis und Emotionen, die sich permanent gegenseitig beeinflussen. Daraus entsteht im Laufe des Lebens eine ganz individuelle Vorstellung der Realität, eine Art Modell auch von sich selbst.

Unterbewusstsein

UnterbewusstseinDer überwiegende Teil des täglichen Denkens ist stark verzerrt und findet unbewusst aber sehr schnell und energiesparend statt. Synchron feuernde Netze bahnen sich blitzschnell ihren Weg, daraus besteht etwa 90% des Gehirns. Auch alle Impulse, die ins Bewusstsein gelangen, stammen zunächst aus dem Unterbewusstsein. Aufgrund der starken emotionalen Beeinflussung wird es als „Hot System“ bezeichnet und Daniel Kahneman nennt es System 1.

Das was uns zuerst im Kopf herumgeht, entspringt unserer kleinen emotional gewichteten Erfahrungswelt und stimmt nur in sehr kleinen Teilen mit einer neutralen Realität überein. In der frühen Geschichte unserer Vorfahren funktionierte es ganz gut, um sich vor Raubtieren zu schützen oder Nahrung zu suchen. In der heutigen, komplexen Welt ist das „Hot-System“ für aufwendigere Entscheidungen ein äußerst schlechter Ratgeber.

Bewusstsein

BewusstseinSinneswahrnehmungen oder unbewusste Denkimpulse, die nicht herausgefiltert wurden und nicht schon unbewusst zu einer Reaktion des Körpers geführt haben, landen für gewöhnlich im präfrontalen Kortex. In diesem Bereich des Gehirns entsteht Bewusstsein. Hier finden Vergleichs- Berechnungs- und Bewertungsleistungen, situationsangemessene Handlungssteuerung oder Regulation emotionaler Prozesse statt. Aufgrund der rationalen Arbeitsweise wird es als „Cool System“ bezeichnet und Daniel Kahneman nennt es System 2.

Für diese Leistungen sind viele iterative Prozesse notwendig, die viel Zeit und deutlich mehr Energie benötigen, als das Unterbewusstsein. Die Nutzung kostet immer eine Anstrengung. Doch bei gutem Training dieses Bereiches und ausreichendem Grundwissen bekommt man dafür aber eine deutlich bessere Entscheidungsqualität, besonders bei komplizierten Problemen.

Eigener Wille

In unzähligen Experimenten wurde gezeigt, dass wir der Illusion eines freien Willens unterliegen. Spontane Ideen oder emotionale Reaktionen entstehen völlig unbewusst. Doch mit Hilfe eines trainierten Bewusstseins, dem System 2, haben wir durchaus die Möglichkeit, diese unbewussten Impulse zu kontrollieren.

Der moderne Mensch

modern humanWir sind noch nicht der moderne Mensch, den uns unser Bewusstsein glauben lässt, wir sind nicht mal nah dran. Doch wir haben aufgrund der unglaublichen Plastizität unseres Gehirns das Potential dazu. Vielleicht gelingt es uns in der Zukunft es ausschöpfen?

Was nutzt das Wissen über unsere Gedanken?

Fragt man einen Leistungssportler, wie er es schafft, sich ständig zu verbessern, so lautet die Antwort: länger und gezielter trainieren! Das überrascht wenig. Fragt man jedoch einen intellektuellen Menschen, wie er es schafft, sein Leben ständig zu verbessern, so erscheint die Antwort für viele unerwartet: länger, gezielter lernen! Lernen ist die Aufnahme von Wissen durch Verknüpfung von Neuem mit Bestehendem. Daraus entwickelt sich das Verstehen. Wer viel versteht, trifft gute Entscheidungen. Daraus wachsen erfolgreiche Handlungen, die schließlich die Übernahme von Verantwortung ermöglichen. Das „Cool System“ lässt sich durch Aufnahme von Wissen trainieren wie eine Muskel.

Wer damit begonnen hat sein Bewusstsein zu schärfen, kann sein emotional verzerrtes Unterbewusstsein besser kontrollieren. Das steigert bei der Projektarbeit die Qualität des Zuhörens und fachlicher Äußerungen.

In diese Richtung geschulte, selbst organisierte Teams setzen üblicherweise Entscheidungswerkzeuge ein, um Verzerrungen weitestgehend zu neutralisieren. Sie dokumentieren Sachverhalte, die im Konsens festgelegt wurden. Daraus entsteht ein nachvollziehbarer Projektverlauf der jederzeit von allen Stakeholdern eingesehen werden kann. 

Wahrnehmung

Wahrnehmung

Die Evolution hat im Laufe der Zeit eine so riesige Menge von stark vernetzten Neuronen in eine vorhandene Knochenhülle gepresst, dass sie gefaltet wurden, um hinein zu passen. Es ist das heutige Gehirn des Homo-Sapiens in dem dazu gehörenden Schädel. Die unterschiedlichen Gehirne und Areale übernahmen diverse Steuerungsaufgaben für den reproduktionsfähigen organischen Zellapparat darunter. Für das Überleben war es entscheidend einen Eindruck davon zu haben, was außerhalb des Körpers so vor sich ging. Deshalb verband sich das Gehirn über Nervenbahnen mit den Signalen aus den unterschiedlichen Sinnesorganen.

Bei unserer Spezies haben sich aus evolutionären Gründen nur einige Sinne wie Sehen, Hören, Riechen, Schmecken oder Tasten ausgebildet. Obwohl sie unterschiedliche physikalische oder chemische Größen der Umgebung wie Lichtwellen, Geräusche oder Moleküle messen, empfängt das Gehirn nur eine Reihe von elektrischen Impulsen. Sie gelangen in dafür spezialisierte Bereiche des Gehirns und werden dort bewertet. Der größte Teil der Informationen wird als nicht relevant herausgefiltert, der Rest wird vor verarbeitet und weitergeleitet. Schließlich werden sie emotional gewichtet, zu einem Gesamtbild zusammengefügt und mit dem bereits vorhandenen Modell der Realität in Einklang gebracht. Auf Basis des korrigierten Modells entsteht eine Vorhersage für den nächsten Augenblick. Wir nehmen also nur eine mögliche Zukunft wahr, nicht die unmittelbare Gegenwart.  

Die Qualität unserer Sinne ist gemessen an den Sinnesorganen einzelner Tiere eher mäßig bis schlecht, doch anscheinend zum Überleben völlig ausreichend. Wir kommen sogar ohne bestimmte Sinne aus, z.B. für magnetische (z.B. Zugvögel) oder elektrische Felder (z.B. Haie, Rochen).

Mental-Hygiene

Social Media

An einem regnerischen Vormittag auf dem Gang meiner Hochschule lief ein Student, der auf sein Smartphone starrte, in mich hinein. Natürlich entschuldigte er sich bei mir und es wäre nicht weiter erwähnenswert. Doch mich hatte dieses wahrnehmungsblinde fixieren auf diese kleine flimmernde Oberfläche interessiert. Deshalb wollte ich von ihm wissen, welche Ablenkung so fesseln war. Es war ein Video von einer lustigen Belanglosigkeit. Darüber kamen wir ins Gespräch und plötzlich versammelten sich weitere Studenten um uns herum und beteiligten sich an der Diskussion.

Ich hatte die Frage aufgeworfen, ob es abgesehen von unserem Zusammenstoß noch weitere Konsequenzen haben könnte, wenn man sich häufig solche kurze Spaßmomente gönnte oder höchst emotionale Nachrichten konsumiert? Viele Studenten konnten sich keinerlei Folgen vorstellen. Sie wurden aber neugierig, als ich zu verstehen gab, dass es eine Auswirkung auf ihren Studienabschluss und ihr zukünftiges Leben geben würde. Weil nicht viel Zeit zur Verfügung stand, bot ich spontan eine Informationsrunde für Interessierte am Nachmittag an.

Der Raum, den ich ausgesucht hatte, war zum Bersten gefüllt, als ich ihn zum vereinbarten Zeitpunkt betrat. Verwirrt nahm ich an, dass er schon belegt war. Doch irgendwie hatte sich unser Meinungsaustausch herumgesprochen und sie waren gespannt auf die versprochene Aufklärung und hofften natürlich auch auf Provokationen und Kontroversen.

Was man vorher wissen sollte

Thinking

Die Evolution hat die Speicherung von Informationen im Gehirn mit der Gefühlswahrnehmung gekoppelt. Vor allem negative Erfahrungen waren überlebenswichtig. Deshalb werden Eindrücke intensiver gespeichert, wenn man sich in einer sehr gefühlsbetonten Stimmung befindet. In unserer heutigen Welt überwiegen die emotionalen und negativen Informationen. Sie lösen den Ausstoß von Glückshormonen aus, den sogenannten Dopamin-Kicks. Dadurch lassen sie sich besser verkaufen. Doch die meisten Nachrichten sind für uns nutzlos. Es ist wichtig geworden, sich dagegen zu schützen.

Aus den Informationen, die man in jedem Augenblick aufnimmt, entsteht die Person, die man in Zukunft sein wird. Deshalb ist es wichtig, dass man lernt, unwichtige Informationen zu unterdrücken und nur das Nützliche zuzulassen.

Nach einem Hinweis auf die körperliche Leistungsfähigkeit als Voraussetzung für mentale Prozesse folgte ein Exkurs über die Art, wie wir Denken. Man benötigt die Kenntnisse der Funktionsweisen des Gehirns, um die Notwendigkeit und den Nutzen von Gedankenpflege zu verstehen.

Natürlich darf das Wissen über unsere Superkraft, die „Imagination“ nicht fehlen. Mit ihr ist es möglich, nur durch Konzentration seine Zukunft zu gestalten.

Der ausreichende Schutz von mentalen Fähigkeiten beginnt mit der Erweiterung unserer Wahrnehmung und Stärkung der Willenskraft.

Maßnahmen zur Erweiterung der Wahrnehmung

Wahrnehmung

Jeden Tag verändern sich Kleinigkeiten auf dem Weg zur Arbeit. Wenn man versucht, diese Veränderungen zu entdecken, ist es eine gute Übung für seine Wahrnehmung und das Erinnerungsvermögen ist.

Geht man einen Weg nur selten oder zum ersten Mal, könnte man am Ziel kurz innehalten und die Strecke aus dem Gedächtnis Revue passieren zu lassen. Wenn man sich das angewöhnt wird man unterwegs schon versuchen, sich Dinge einzuprägen.

Eine aufmerksame Wanderung durch die Natur lässt die vielen kleinen Wunder neu entdecken. Insekten buhlen um Blüten, die ihren saisonalen Duft versprühen. Schimmernde Käfer laufen durch das Gras und Wolken breiten sich in seltsamen Formationen darüber aus. Ein warmer Sommerwind, der durch die Haare streift, lässt uns Menschen die Energie der Sonne spüren und wohltuende Erinnerungen hervorrufen.

Willenskraft stärken

Willenskraft

Um die positiven Aspekte in sein Leben integrieren zu können ist Willenskraft und emotionale Kontrolle erforderlich.

Eine große Hürde stellt psychologischer Stress dar. Man kann keine klaren Gedanken mehr fassen, sich nicht konzentrieren. Die Gründe müssen hinterfragt werden und die Ursachen beseitigt werden, sonst führt er zu biologischem Stress und schadet nicht nur dem Geist sondern auch dem Körper. Eine wissenschaftlich erwiesenermaßen wirksame Methode zur Reduzierung des Stress ist die Meditation.

Die vielen kleinen Belohn-Systeme, wie Nahrung, Unterhaltung, Nachrichten oder Sex sollten nach Angemessenheit, Nutzen und Schaden bewerten. Überzogene oder schädliche Versuchungen im Alltagsleben gilt es zu entfernen.

Wenn man nach dem Sinn aller Tätigkeiten seines Alltagslebens zu fragt, verschafft das einen neuen Blickwinkel und Raum für Veränderung.

Ziele, die man verfolgen möchte, sollten aufgeschrieben werden. Dann kann man sie in kurzfristige, mittelfristige und langfristige Ziele unterteilen. Anschließend macht man sich Notizen, mit welchen Mitteln sie erreicht werden können und setzt dafür eine Deadline.

Manchmal ist es notwendig, Dinge zu tun, die lästig sind. Wer möchte schon gerne Aufräumen, Waschen, Putzen oder einen erforderlichen Bericht schreiben, Messungen auswerten oder ein unangenehmes Gespräch führen? Die Überwindung dazu ist ein hervorragendes Training für Willensstärke.

„Zuhören“ ist ein guter Sparringspartner. Folgt man einem Gespräch, verspürt man häufig unbewusst den Drang, sofort etwas dazu einzuwenden. Das kann mit vorher eingeübten tiefen Atemzügen unterdrückt werden. Diese kurze Zeitspanne reicht aus, um die Worte ins Bewusstsein zu holen und kurz darüber nachzudenken. Danach kann der spontane Einwand unterdrückt und die Entgegnung für den geeigneten Augenblick wohlgeformt vorbereitet werden.

Mentalhygiene praktizieren

Mental Hygiene

Um etwas Ordnung in seine Gedankenwelt zu bekommen, könnte man seinen Alltag nach unnötigen Informationen oder unsinnigen Ritualen zu durchforsten. Sie zu unterdrücken ist deutlich schwieriger. Ein einmal eingeübtes Verhalten kann nur schwer zu geändert werden, weil es in einen unzugänglichen Bereich des Unterbewusstseins verankert wird. Der beste Weg ist das Überschreiben durch eine andere, aber nützliche, Aktion.

Digitale Nachrichten oder E-Mails sollte man nie sofort lesen. Abrufen erst zu selbst festlegten Zeitpunkten, z.B. nach dem Frühstück, Mittagessen etc.. Manchmal macht man instinktiv eine Denkpause und füllt sie unbewusst mit der Aufnahme von emotionalen Nachrichten aus dem Internet. Stattdessen eignet sich die mentale Unterbrechungen besser zum Durchstöbern von  interessanten Wissensforen wie Spektrum, Knowridge oder Sciencedaily.

Bevor man sich von einer neuen Serie eines Streaming-Dienstes die Gehirnarbeit abnehmen lässt, wäre alternativ eine nützliche Doku gleichzeitig ein unterhaltsames Training für sein Gedächtnis.

Das Gehirn verhält sich wie eine Muskel. Es will gefordert werden, damit es sich immer weiter qualitativ verfeinert und dadurch leistungsstärker wird. Aktive Beschäftigungen sind passiven immer vorzuziehen.

Vielleicht versucht man ein Musikinstrument selbst zu spielen anstatt Musik nur zu hören oder Sport selbst zu treiben nicht nur zusehen. In beiden Fällen stellt es sowohl einen kognitiven als auch psychomotorischen Reiz dar. Weil es andere und unterschiedliche Bereiche fordert, entspannt und trainiert es das Gehirn zugleich.

Durch lesen eines spannenden Buches verbessert sich die Konzentrationsfähigkeit. Zusätzlich wird die Fantasie angeregt, Imagination trainiert und die Wahrnehmung erweitert.

Oder wie wäre das Philosophieren mit Freunden über spannende Themen? Das kann viel Spaß machen, hat eine soziale Komponente und gehört zu den Wohlfühl-Zonen des Lebens.

Mit etwas Zeit, um darüber nachzudenken, findet jeder sicher eine Vielzahl von zusätzlichen Möglichkeiten mehr Qualität in seine persönlichen Gedanken zu bekommen. Dadurch wird man zu einem besseren Menschen!

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