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Kategorie: Skills

Wert selbst organisierter Teams

 Wert von selbst organisierten Teams

Das agile Arbeiten in selbst organisierten Teams beginnt langsam in den Unternehmen Boden gut zu machen. Trotzdem sind die Vorbehalte dagegen noch massiv. Woran liegt die große Kluft zwischen den Bewertungen?

Sollte man besser wieder zurück zu bewährten Strukturen oder gibt es Mittel und Wege, das selbst organisierte Arbeiten erfolgreich voranzutreiben?

Welchen Wert haben selbst organisierten Teams?

Klassische Beurteilung

Klassische Manager nutzen als Bemessungsgrundlage ihre jahrelange Erfahrung in hierarchischen Strukturen. Sie greifen zurück auf Delegationsmethodik und altbewährte Bewertung ihrer Teams und extrapolieren ihre Erwartungshaltung. Probleme bei instanziierten Teams im eigenen Unternehmen geraten in den Vordergrund. Sie sind häufig gemischt besetzt mit externen oder neuen Mitarbeitern und eigenen Experten, die vorher hierarchisch gearbeitet haben. Das Team wird unzureichend mit Kompetenzen ausgestattet.

Das führt zu Kritikpunkten wie:

  • Fehlende Zielrichtung: Ohne Anleitung und Hierarchie haben selbst organisierte Teams Schwierigkeiten sich Ziele zu setzen und Prioritäten festzulegen
  • Konflikte: Ohne klare Führung zur Schlichtung von Streitigkeiten kommt es in selbst organisierten Teams zu Konflikten zwischen den Teammitgliedern.
  • Fehlende Rechenschaftspflicht: Ohne eine klare Befehlskette ist es schwierig, die Teammitglieder für ihre Handlungen und Entscheidungen zur Rechenschaft zu ziehen.
  • Schwierigkeiten bei der Skalierung: Selbstorganisierte Teams haben Schwierigkeiten, Effektivität zu sein, wenn sie größer werden.
  • Unklare Rollen und Verantwortlichkeiten: Ohne definierte Rollen und Verantwortlichkeiten sind Teammitglieder unsicher, was von ihnen erwartet wird.
  • Mangelnde Übersicht: Ohne einen klaren Leiter haben selbst organisierte Teams nicht die Übersicht, die sie benötigen, um Probleme zu identifizieren und anzugehen.
  • Eingeschränkter Zugang zu Ressourcen: Selbstorganisierte Teams haben nicht denselben Zugang zu Ressourcen und Unterstützung wie Teams mit einer klaren Führungskraft und Hierarchie.

hierarchical structure

Natürlich könnte hier erwidert werden, dass diese Nachteile durch eine klare Bemessungsgrundlage für die Ergebnisse, klare Rollen und Verantwortlichkeiten sowie regelmäßige Kommunikation und Feedback gemildert werden können. Selbstorganisierende Teams benötigen eine unterstützende Organisationskultur und die richtigen Tools und Prozesse, um erfolgreich zu sein.

Optimistische Beurteilung

In psychologischen Studien wird zur Bewertung von selbst organsierten Teams häufig mit qualifizierte Studenten-Teams experimentiert, die noch keine Struktur kennengelernt haben. Sie sind unbeeinflusst, hoch motiviert und erreichen deshalb überdurchschnittliche Ergebnisse.

Auch die Leistungen von selbst organsierten Spezial-Teams, die sich auf dem Markt anbieten, liegen häufig deutlich über dem Durchschnitt. Deshalb werden sie gerne als Beweis für die Leistungsfähigkeit benutzt.

Aus ihnen leiten sich folgende positive Aspekte ab wie:

  • Erhöhte Autonomie: Selbstorganisierte Teams haben die Freiheit, Entscheidungen zu treffen und Verantwortung für ihre Arbeit zu übernehmen. Dies führt zu erhöhter Motivation, Engagement und Arbeitszufriedenheit bei den Teammitgliedern.
  • Verbesserte Kommunikation: Selbstorganisierte Teams haben eine offenere und transparentere Kommunikation, was zu einer effizienteren Problemlösung und Entscheidungsfindung führt.
  • Schnellere Entscheidungsfindung: Ohne Hierarchieebenen können selbst organisierte Teams schneller Entscheidungen treffen und Maßnahmen ergreifen.
  • Mehr Flexibilität: Selbstorganisierte Teams sind in der Lage, sich schnell an Veränderungen anzupassen und unerwartete Situationen effektiv zu bewältigen.
  • Bessere Leistung: Selbstorganisierte Teams sind produktiver und effizienter, da sie in der Lage sind, die Stärken und Fähigkeiten einzelner Teammitglieder zu nutzen.
  • Innovation: Eine Kultur des Experimentierens und Lernens wird in selbst organsierten Teams gefördert, das führt zu neuen Denkweisen und gesteigerter Kreativität.
  • Bessere Übernahme von Verantwortung: Selbstorganisierte Teams sind für ihre eigenen Erfolge und Misserfolge verantwortlich, dadurch identifizieren sie sich mit ihren Ergebnissen und entwickeln Eigenverantwortung.
  • Bessere Abstimmung: Selbstorganisierte Teams arbeiten auf gemeinsame Ziele hin, das führt zu einer besseren Abstimmung zwischen den Teammitgliedern und einer verbesserten Koordination in der gesamten Organisation. 

Welchen Wert haben selbst organisierten Teams?

Auch hier kann dagegen gehalten werden, dass selbst organisierte Teams nicht für alle Organisationen oder Situationen geeignet sind und dass sie ohne eine unterstützende Organisationskultur und richtige Tools und Prozesse nicht erfolgreich sein können.

Team erfolgreich instanziieren

Der Erfolg eines Projektes hängt zum größten Teil von den Personen ab, die dafür rekrutiert werden. Klassische HR-Verfahren sind dafür denkbar ungeeignet und es haben sich noch nicht viel Erfahrungswerte angereichert, deshalb bieten sich einige Grundsätzlichkeiten als Orientierungshilfe an.

Die wichtigsten Eigenschaften eines Team-Members in einem selbst organisierten Team ist die Fähigkeit zur Selbstorganisation und Aufgeschlossenheit. Wenn sie nicht beide erfüllt sind, kommt ein Einsatz im Projekt nicht infrage.

Doch die Bewertung dieser beiden Fähigkeiten bei einem ersten Kontakt mit diesem Menschen ist schwierig.

  • Assessments: Fragbogen, mit dem die die Bereitschaft einer Person untersucht werden kann, unterschiedliche Perspektiven zu berücksichtigen, ihre Fähigkeit, sich an neue Ideen anzupassen und ihre Fähigkeit, kritisch zu denken.
  • Leistungsmetriken: Person in verschiedene berufliche Situationen bringen und um eine Reaktion darauf bitten. Vorher festgelegte Metriken zur Messung des Verhaltens einer Person geben Aufschluss darüber, wie sie in verschiedenen Situationen in der Lage sind verschiedene Perspektiven zu berücksichtigen, sich an neue Ideen anzupassen und kritisch zu denken. (Bewertung durch Menschen würde das Ergebnis verzerren!)
  • Interviews: Die Person nach ihren Methoden fragen, um organisiert zu bleiben und die Arbeitsbelastung zu bewältigen. (Interviews haben sich besonders hier aufgrund der eigenen kognitiven Verzerrungen des Interviewers als wenig nützlich erwiesen)
  • Aktiv Videos: Die psychologische Forschung stellt Aktiv-Videos bereit. Es wird die Entwicklung einer bestimmten Projektsituation gezeigt und dann angehalten. Der Proband muss dann innerhalb einer kurzen Zeitspanne eine Aktion starten oder eine Entscheidung fällen. Die Bewertungen dieser Szenarien sind vorher ausgearbeitet. (gute, schnelle Ergebnisse, weil keine Antizipation möglich und keine kognitive Verzerrung des Interviewers)

Welchen Wert haben selbst organisierten Teams?

Ein stark unterschätzter Erfolgsfaktor ist die Diversifikation von Skills und Persönlichkeiten der Mitarbeiter. Das führt zu einer Analyse der Projektziele aus verschiedenen Blickwinkeln. Dadurch entwickelt sich das Produkt wesentlich zielgruppenorientierter und nachhaltiger.

Deshalb beginnt es schon bei der Stellenausschreibung, die das Projektziel in den Vordergrund und die erforderlichen Skills nur grob umreißen sollte. Dadurch werden deutlich mehr Kandidaten angesprochen und es bewerben sich interessante Menschen.  

Hinweis: Erfahrene Mitarbeiter aus der hierarchischen Struktur des Unternehmens sollten dem Team nur als Berater zur Verfügung gestellt werden, nicht als Team-Member.

Bewertung Projektergebnisse

Eine klare und messbare Möglichkeit, um die Leistung des Teams zu bewerten, misst etwas Wertvolles und Informationen, die wertschaffende Maßnahmen ermöglichen. Sie sollte vom selbstorganisierten Team zusammen mit den Kunden (intern od. extern) entwickelt werden. Anschließend wird sie mit den Zielen und Vorgaben der Organisation abgeglichen.

Die Messung der Kundenzufriedenheit kann ebenfalls Aufschluss darüber geben, wie gut das Team die Bedürfnisse seiner Kunden erfüllt.

Eine weitere Messgröße ist die Weiterentwicklung des Projektzieles, eine wesentliche Aufgabe des Teams. Wenn das Ergebnis einen hohen Kundenwert haben und nachhaltig sein soll, ist eine ständige Anpassung (in Abstimmung mit Kunden/Stakeholdern) nach Evaluation der Zwischenergebnisse sehr wichtig (responding to change over following a plan).  

Die Bewertung sollte sich an einem messbaren Wert der Ergebnisse des gesamten Teams orientieren. Die Bewertung von Epic-Points für User-Stories o.ä. sollte die gewünschte Entwicklungsrichtung verbessern und ebenfalls mit den Kunden abgestimmt sein.

Welchen Wert haben selbst organisierten Teams?

Bewerten von Einzelperformance ist unsinnig, weil sie die komplexe innere Teamdynamik außer Acht lässt. (z.B. berücksichtigt eine Messung von abgeschlossenen Epic/Story-Points pro Team-Member nicht die kommunikativen und planerischen Aspekte der Person und führt dazu, dass sich das Team nicht länger als Team verhält, sondern jeder nur auf die Jagd nach Epic-Points geht)

Hinweis: Externe Manager sind ungeeignet aufgrund von eigenen kognitiven Verzerrungen (unbewusste negative Bewertung von Abweichung der eigenen Arbeitsweise).

Konklusion

Die Antwort auf die Frage „zurück zu bewährten Strukturen oder das selbst organisierte Arbeiten erfolgreich voranzutreiben?“ hängt wie erwartet von den Rahmenbedingungen ab.

Zu Beginn sind die Personen entscheidend, die das Projekt selbst organsiert durchgeführt haben wollen. Sie müssen wissen warum es von Vorteil ist und von dem Ansatz überzeugt sein.

Dann benötig man Menschen, die Erfahrung mit der Besetzung von selbst organsierten Teams haben und über neutrale Methoden verfügen, die Aufgeschlossenheit und Selbstorganisation beim neuen Mitarbeiter zu garantieren.

Welchen Wert haben selbst organisierten Teams?

Die richtigen Personen an Bord zu bekommen ist der wichtigste Baustein zum Projekterfolg. Daraus ergibt sich der eigentliche Wert eines selbst organsierten Teams.

Adaptionsfähigkeit gegen Mangel?

Der technologische Wandel rollt mit einer enormen Beschleunigung über unsere Gesellschaft hinweg, leider auch die Veränderung unserer Umwelt.

Es herrscht ein permanenter Mangel in bestimmten hochqualifizierten Berufszweigen, aber nicht immer in denselben.

Prognosen über mögliche Anforderungen an Fertigkeiten oder Fähigkeiten von Menschen in der zukünftigen Arbeitswelt sind kaum noch möglich.

Wie können wir junge Menschen gegen den jeweiligen Mangel qualifizieren? In welche Richtung sollte man sie dann lenken?

Liegt der Schlüssel in der besseren Adaptionsfähigkeit von Bildung?

Evolutionäre Kräfte steuern die Qualifizierung von Arbeitskräften

Bis zum 17. Jahrhundert ließ sich das malthusische Bevölkerungsgesetz noch gut anwenden. In historischen Gesellschaften steigerte sich die Verbesserung der Ressourcennutzung durch technologische Errungenschaften zunächst linear und kam dann zu einem vorläufigen Stillstand. Die bessere Versorgung führte dagegen zu einem exponentiellen Bevölkerungswachstum. Nach einem kurzen Anstieg der Lebensqualität in Form von Pro-Kopf Einkommen und Lebenserwartung wurde der Vorteil überkompensiert. Die Gesellschaft brach nach einer sehr angespannten Zeit zusammen (Hunger, Konflikte, Krankheiten …). Sie fiel wieder auf den niedrigen Lebensstandard von vorher zurück. Die Entwicklung begann von vorne.

 

Für die vielen einfachen Aufgaben brauchte man keine Qualifikation. Bildung hatte keine große Bedeutung und war nur kleineren Gruppen vorbehalten (z.B. Kaufleute, Baumeister, Schatzmeister).

 

Durch die in Europa langsam beginnende industrielle Revolution im 18. Jahrhundert überschritt der technologische Fortschritt eine Schwelle, die diesen Zusammenhang erstmalig in der Jahrtausenden Geschichte der Menschheit unterbrach. Die Gesellschaft begann sich massiv zu transformieren. Der Anstieg der Bevölkerung verlief dieses Mal moderat, dagegen beschleunigte sich der technologische Wandel exponentiell.

Beginnend mit der Dampfmaschine als Automatisierungspotential in Fabriken und als Transportmittel machte einfache Arbeiten langsam überflüssig. Die Nachfrage nach mehr Menschen mit Lese- Schreib- und Rechenfähigkeiten beschleunigte sich. Noch bevor die Politik die Kinderarbeit abschaffte, war deren Bedarf in der Industrie längst erloschen und der Ruf nach besser ausgebildeten Arbeitern laut geworden, der Begriff Humankapital nahm langsam Formen an. Die Qualifikations-Spirale nahm ihren evolutionären Verlauf.

Adaptionsfähige Bildung

Berücksichtig man die Geschichte und die heutigen wissenschaftliche Erkenntnisse, wäre möglichst schnell eine Bildungsreform erforderlich. Das Ziel sollte sein, bei großer Chancengleichheit Wissen mit maximaler Adaptionsfähigkeit zu vermitteln. Ein Mensch, der sich eigenständig informieren und Zusammenhänge durchdringen kann, lässt sich nicht in vorgegebene Bahnen zwingen. Er findet Wege sich den Aufgaben zu widmen, die ihn intrinsisch motivieren und zu seinen Lebenszwecken werden können.

Das heutige Bestrafungssystem (Zensuren, Sitzenbleiben…) der Bildung sollte dringend in ein Belohnungssystem umgewandelt werden.

Kinder sind von Natur aus wissbegierig und lernen sehr schnell. Warum versucht unsere Gesellschaft ihnen diese wertvollen Eigenschaften abzuerziehen?  

 

Junge Menschen benötigen eine fundierte Allgemeinbildung, die sich über einen längeren Zeitraum zusammenhängend entwickelt und festigt. Lernen funktioniert nur durch regelmäßiges Erinnern!

Wissensaufbau sollte Spaß machen und jeder sollte sich in seinem eigenen Tempo entwickeln können. Als Unterstützung könnten freie, didaktisch exzellent gemachte Online-Kurse erstellt und staatlich finanziert werden. Als Unterstützung böte sich ein permanentes Training zur Selbstorganisation an.

So ein System ließe sich auch für Erwachsene erweitern, damit könnte jeder Bürger zu jeder Zeit jede Qualifikation erreichen.

Bildungsinhalte

Weil es zur Gestaltung eines jeden Lebens unabdinglich ist, gehört deutlich mehr fundamentales Wissen schon an den Anfang des Lernabenteuers einer neuen Generation.

Die einfachen physikalischen, chemischen und biologischen Zusammenhänge sollten schon früh das Fundament bilden für persönlich wichtiges Wissen z.B. über unser Denken, Ernährung, Bewegung, Schlaf, Hygiene, Stress, Natur oder was eine intakte Umwelt bedeutet.

Das Arbeiten mit Zahlen könnte in den ersten Jahren durch die Integration in die praktischen Themen integriert werden, damit würde die Schwelle für die abstrakte Handhabung von Zahlen deutlich gesenkt.

Ein aufwachsender Mensch benötigt zudem Kenntnisse über ökonomische Zusammenhänge, unsere Grundrechte, die Bedeutung von Eigentum und später auch seine gesellschaftlichen Pflichten z.B. Verträge. Damit wäre er in der Lage, gute Entscheidungen zu treffen und sich rechtskonform zu verhalten.

Die Entstehung von Krankheiten könnten stark reduziert werden, wenn das Verständnis unserer Körperfunktionen und einfache medizinische Grundlagen schon früh auf dem Bildungsprogramm stehen würde.

Die bedeutendste Änderung wäre aber die integrale Vermittlung und dauerhafte Vertiefung aller Themen. Keine abgeschlossenen Fach-Curricula mehr, deren Inhalte später kaum noch eine Wiederholung erfahren.

Evolutionäre Bildung

Wie aus der Geschichte entnommen laufen Veränderungen nur über sehr lange Zeiträume ab. Auf der einen Seite steigt der Bedarf an besser ausgebildeten Arbeitskräften und dadurch auch der Druck auf die Politik. Auf der anderen Seite scheint der Energiehunger an seine Grenzen gekommen zu sein und der Planet schlägt durch Klimawandel zurück.

Es gibt zu viele Unbekannte, dadurch birgt eine Prognose viele Unschärfen. Zur Diskussion hier einmal 3 unterschiedliche Szenarien:

1. Menschen unternehmen viel zu wenig, das Klima schlägt heftiger zurück als vorhergesagt

Schon bald können Staaten die Kosten für Klimaschäden nicht mehr bewältigen. Energienachschub kommt nur noch sporadisch und geht an die meist Bietenden. Menschen begehren auf. Migrationen verschärfen sich. Individuelle Interessen heizen den Schmelztiegel zusätzlich an. Anarchie breitet sich aus. Verteilungskämpfe verhindern weiteren technologischen Wandel. Bildung verliert an Bedeutung. Lebensqualität und Lebenserwartung nehmen stark ab. Klimawandel und Konflikte dezimieren die Menschheit. Das malthusische Gesetzt tritt mit Verzögerung wieder ein. Die Überlebenden beginnen bei niedriger Lebensqualität und Lebenserwartung von vorne.

2. Die Maßnahmen der Menschen reichen zwar nicht aus, aber das Klima stabilisiert sich etwas nach einer Weile

Es sterben weiterhin viele Menschen im Zusammenhang mit Katastrophen. Der Mensch gewöhnt sich aber daran. Diejenigen, die die Möglichkeit haben, ziehen weiter in den Norden, wo es weiterhin gute Lebensbedingungen gibt. Durch die schnelle Verfügbarkeit von kompakten Fusionskraftwerken (o.ä.) können viele Gegenden wieder mit Energie versorgt werden. Die Beschleunigung des technologischen Wandels und die Bedeutung von Qualifizierung wurde zwar ausgebremst aber durch weniger Menschen auf dem Planeten findet nur eine leichte Reduzierung der Lebensqualität und Lebenserwartung statt.

3. Die Menschheit schließt sich zusammen und beginnt einen radikalen Umbau

Emissionen werden kurzfristig untersagt. Energie wird für alle rationiert darf nur noch vollständig erneuerbar produziert werden. Der technologische Wandel beschleunigt sich weiter und findet Wege mit weniger Ressourcen hauszuhalten. Die Bildungssysteme passen sich langsam an. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung haben einen akademischen Abschluss. Die Menschen beginnen langsam mit weniger Energie bewusster und inhaltsreicher zu leben, sie entwickelt sich langsam kognitiv weiter.   

PS: Menschen, die Zusammenhänge gut verstehen und sich selbst organisieren können, wären in jedem dieser Szenarien ein großer Vorteil.

Dream-Team

Dreamteam

Wie lassen sich geeignete Kandidaten zusammenstellen, die zu einem Dream-Team zusammenwachsen und scheinbar unlösbare Aufgaben bewältigen?

Zur Entwicklung eines Luxusautos mit Elektroantrieb wurden Kandidaten für ein Innovationsteam rekrutiert. Wie gewohnt stellte die HR-Abteilung gemeinsam mit Fachabteilungen eine Liste mit den erforderlichen Qualifikationen zusammen und begann wie gewohnt zunächst in den eigenen Reihen nach den geeigneten Fachkräften zu suchen.

Doch weil sich der Markt stark im Umbruch befindet, empfahl das Management das Hinzuziehen eines Innovationsspezialisten. Beginnend mit der Frage „wie erreicht ein Team die maximale Innovationsfähgikeit?“ zäumte er das Pferd von hinten auf.

Ziel

unmöglich

Die groben Rahmenbedingungen für das fertige Produkt wurden deshalb als spannende Herausforderung zugespitzt. Damit konnte sich jeder potentielle Kandidat auseinandersetzen und einschätzen, ob er sich die Aufgabe zutraut und sich dafür begeistern kann.

Im konkreten Fall war es die unmögliche Forderung nach einem emissionsfreien Fahrzeug mit mindestens 500km Reichweite und einem Gewicht von nicht viel mehr als einer Tonne. Trotzdem sollte es den modernen Komfort eines Luxus-PKW enthalten wie z.B. zeitgemäße autonome Fahreigenschaften, großzügige und bequeme Sitze, ausgewogenes Klima, ausreichend Stauraum, hochmoderne Medien- und Entertainmentausstattung etc.

Flow

Wie formt man also unterschiedliche Menschen zu einem effektivem Team? Das Stichwort hieß „intrinsische Motivation“ und die Antwort schien zunächst sehr einfach:

  • Jeder im Team sollte in seinem persönlichen „Flow“ (Schaffens- bzw. Tätigkeitsrausch) arbeiten können, jeder sollte restlos in seiner Tätigkeit aufgehen können.

Intrinsische Motivation entsteht bei der Verfolgung eines gemeinsam angestrebten Zieles durch Kompetenz (Wissen, Fähigkeiten), Zugehörigkeit und Autonomie. (Selbstbestimmungstheorie)

Skills

Fähigkeiten

Das zur Erreichung technologisch komplexer Ergebnisse spezialisiertes Wissen und Fähigkeiten erforderlich sind, versteht sich von selbst. Das lässt sich durch die Dokumentation der universitären Ausbildung einfach ermitteln. Hier gilt der Grundsatz „the B’s rules the A‘s“, das bedeutet es sind nicht die als Beste bewerteten Spezialisten zu bevorzugen, sondern die „Guten“ mit einer breiteren Lebensausrichtung. Sie sind in aller Regel „aufgeschlossen“ und „zielstrebig“.

In der Meta-Analyse von Frank Schmidt und Jack Hunter vor einem halben Jahrhundert haben sich klassische Interviews als nutzlos erwiesen, deshalb werden sie heute vielfach ersetzt durch ein gegenseitiges Kennenlernen. Es ist sehr interessant zu erfahren über welches Thema der Anwärter gerne philosophiert, wie er Energie tankt, wodurch er sich inspirieren lässt, welche Bücher er gerne liest, welche Pläne er für sein weiteres Leben hat, wie er zur Natur steht etc.

Die Anforderung einer hohen „Domänenkompetenz“ (Spezial-Wissen für ein gegebenes Ziel) wird ersetzt durch lediglich eine „Domänenaffinität“ (großes Interesse an dem gegebenen Ziel). Menschen, die zulange in einem Spezialgebiet gearbeitet haben, verlieren häufig den Blick auf die sich ändernden Umgebungsbedingungen. Trotzdem bleibt die Erfordernis, sich für das gemeinsame Ziel begeistern zu können!

Zur Team-Kompetenz gehört auch die Diversifikation der Fähigkeiten und idealerweise auch der Menschen. Damit die heute sehr wichtigen umweltbezogenen Belange berücksichtigt werden können, sind vor allem auch Material-, Fertigungs- und Energiespezialisten mit einzubinden. Zur Ermittlung von statistisch relevanten Kundenwünschen wurde in diesem Fall sogar ein Psychologe hinzugezogen, der sehr außergewöhnliche Erkenntnisse beisteuern konnte.

Team-Manager

Die Entscheidung über Zeiträume und Orte an denen gearbeitet wird, sollte allein den Team-Mitgliedern überlassen werden. Im Zeitalter der „Agilität“ ist die Entkopplung des gesamten Teams von anderen Einflüssen des Unternehmens glücklicherweise mittlerweile selbstverständlich. Der Team-Manager versteht sich als Dienstleister für das Team. Er stellt sich vor das Team wenn es nicht gut läuft und tritt hinter das Team zurück, wenn die Leistung Anklang findet. Mit seiner Qualifikation sollte er die Produktentstehung durch sein Team vollständig verstehen können. Reine Reportschreiber und Datensammler haben sich als negativer Einfluss herausgestellt.

Ergebnis

In dem beschriebenen Fall konnte ein hervorragendes internationales Team zusammengestellt werden, dem es bis jetzt gelang, die scheinbar unmöglichen Anforderungen größtenteils in den Griff zu bekommen.

Dadurch das schon beim Design an die Fertigung gedacht wurde, konnten Prozesse zusammengefasst werden. Ein extra dafür entwickelter energiesparender Prozess druckt jetzt eine gut gedämmte, doppelwandige Hülle aus einem karbonähnlichen Material mit innerer Wabenstruktur. Auf der Außenseite der Schale befinden sich hochwirksame Solarzellen und im Inneren die zugehörigen kupferfreien elektrischen Verbindungen. Intelligente Scheiben isolieren im Winter gegen Kälte, im Sommer verhindern sie das Eindringen von Hitze. Motorfreie automatische Fensterheber,  extrem leichte aber sehr bequeme Sitze oder Gewichtsersparnis bei Motor und Batterien sind nur einige der vielen Resultate des zusammengewachsenen Dream-Teams.

Die Fülle von völlig neuen Ansätzen und mittlerweile eingereichten Patenten durch ein hoch motiviertes Team hat die Unternehmensleitung angenehm überrascht.

Die moderne Art der Rekrutierung, in der der Kandidat und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt gestellt werden, beginnt sich gerade bei innovativen Aufgabenstellungen durchzusetzen.

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